
Es klingt zwar einfach: Ernährung ohne Getreide und dafür glutenfreie Lebensmittel essen. Im Alltag stolpern Betroffene besonders am Anfang über typische Fehler. Lesen Sie in unserem zweiten Teil über die wichtigsten Punkte zur Ernährung.
Glutenfrei zu Hause
Als Zöliakieneuling tauchen viele Fragen auf: entscheiden Sie sich für einen glutenfreien oder gemischten Haushalt? Wie verhindert man Kontamination? Müssen sämtliche Kochuntensilien ausgetauscht werden? Kann die glutenfreie Pizza im selben Ofen gebacken werden wie die glutenhältige? Braucht das Zöliakie-Kind eine eigene Butter damit sich keine Krümel vom Roggenbrot darauf verirren? Was am Anfang ein Gefühl von Überforderung erzeugen kann, ist mit fachgerechter Begleitung schnell lösbar. Bei Zöliakie hilft unsere Betreuung genau diese Fragen sinnvoll zu klären. Das Angebot an glutenfreien Produkten ist zum Glück mittlerweile sehr groß geworden. Damit der entzündete Darm sich gut erholen kann sollte zusätzlich darauf geachtet werden, dass durch die Krankheit entstandene Nährstoffmängel aufgefüllt werden und die Ernährung ausreichend gesund gestaltet ist. Dabei sind wir gerne behilflich.
Kleine Wissenshäppchen über Zöliakie in aller Kürze gibt es hier.
Glutenfrei in KiTa, Schule, beim Einkauf und unterwegs
Es ist nicht zielführend sich ab sofort panisch zuhause einzusperren, nur damit jedes Risiko, versehentlich Gluten zu erwischen, ausgeschaltet wird. Viel wichtiger ist die richtige Kommunikation mit den verpflegenden Stellen bei Kindergartenjause, Mensa und Restaurant. Sie als Betroffene sollten einschätzen können ob glutenfreie Gerichte auch wirklich machbar sind. Es gibt immer mehr Restaurants, die sich mit Zöliakie gut auskennen und bei Zöliakie geeignet sind. Wir halten die Restaurantlisten für unsere Klient*innen mit Zöliakie immer auf aktuellem Stand. Trotzdem ist eine klare Kommunikation bei der Tischreservierung wichtig! Und ein kritisches Auge, wenn das bestellte Gericht serviert wird, schadet auch nicht.
Glutenfreie Ernährung, das bedeutet am Anfang mehr Zeitaufwand für den Einkauf. Denn Sie werden viele Zutatenlisten lesen, bis Sie im Thema Sicherheit haben. In unseren Ernährungsberatungen bei Zöliakie üben wir genau das: Zutatenlisten von Produkten lesen und verstehen, Erkennen ob ein Produkt Gluten enthält und wie Sie mit diesem Satz „Kann Spuren von Gluten enthalten“ am besten umgehen.
Urlaub bei Zöliakie
Wir empfehlen Zöliakieneulingen sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Dafür gibt es Plattformen auf Social Media und die ARGE Zöliakie Österreich mit ihren Stammtischen. Was könnte hilfreicher sein als ein direkter Erfahrungsbericht? Übrigens: mit Einführung der verpflichtenden Allergenkennzeichnung 2014 hat Esspertin Erika eine ganze Reihe „Urlaub am Bauernhof“-Betriebe in Oberösterreich geschult. Natürlich war die Zöliakie dabei ein wichtiger Part.
Vermeiden von Kontamination mit Gluten
Das ist ein wichtiger Punkt in unseren ersten Beratungseinheiten: woran ist zu denken, dass es zu keiner Verunreinigung mit Gluten kommt? Was sind typische Kontaminationsquellen? Aber auch das Thema Medikamente und Gluten. Das Internet liefert dazu wertvolle Infos, leider aber immer wieder auch Falsches. Es kann passieren, dass Zutatenlisten auf Packungen und im Online-Shop nicht ident sind. Immer wenn mit Mehl, Grieß, Brösel oder Backwaren hantiert wird, kann es zur Verunreinigung der glutenfreien Produkte kommen. Zum Beispiel wenn die selben Küchenhelfer genutzt werden und nicht sauber gereinigt sind. Oder wenn Mehlstaub in der Küche herumwirbelt. Verunreinigungen kommen immer wieder bei Produkten aus Mais, Hirse oder Buchweizen vor. Hier ist es wichtig nur Produkte zu verwenden, die das Glutenfrei-Symbol tragen.
Wir können mit unseren Infos auf unserem Blog nur einen Einblick in die Ernährung geben und keine persönliche Ernährungstherapie ersetzen. Mehr Infos für Zöliakie-Einsteiger finden Sie hier. Wenn Sie oder Ihr Kind neu im Thema Zöliakie sind freuen wir uns darauf Sie in unserer Praxis begrüßen zu dürfen! Sagen Sie hallo@dieessperten.at