Zum Essperten-Newsletter anmelden und Informationen rund um das Thema Ernährung erhalten.
Sabine kämpft mit ihrer Verdauung seit sie denken kann. Dabei versucht sie alles richtig zu machen. Sie verwendet Vollkornprodukte, bewegt sich regelmäßig und isst viel Obst und Gemüse. Aber in letzter Zeit plagen sie nach dem Essen vermehrt Bauchschmerzen. Einige Wochen später sitzt sie mir gegenüber und berichtet von ihren Beschwerden. Sie zeigt mir den Untersuchungsbefund, den sie aus dem Krankenhaus mitgebracht hat. Diagnose: Fructosemalabsorption. „Darf ich nun nie wieder Obst essen?“ fragt Sabine mich und wirkt verunsichert.
Eine Fruchtzuckerunverträglichkeit kann sehr unangenehme Beschwerden wie Bauchkrämpfe, Blähungen, Durchfall und sogar Depressionen hervorrufen. Von dieser Form der Lebensmittelunverträglichkeit ist in unseren Breiten ca. jeder Dritte betroffen. Die Ursache steckt im Dünndarm, wo normalerweise der Fruchtzucker aus der Nahrung ins Blut aufgenommen wird. Funktioniert dieser Transport nicht oder nicht ausreichend, wandert die Fructose in den Dickdarm, wo sie von den Darmbakterien in Gase und Fettsäuren umgewandelt wird. Fruchtzucker trägt das „Mascherl“ gesünder als andere Zuckerarten zu sein. Das hat auch die Lebensmittelindustrie erkannt und verwendet statt Haushaltszucker immer öfter den vermeintlich gesünderen Fruchtzucker. Deshalb trifft diese Unverträglichkeit häufig Menschen, die sich besonders gesund und bewusst ernähren wollen.
Der erste Schritt ist die richtige Diagnose. Eine ausführliche Ernährungs-Anamnese im Vorfeld spart lange Untersuchungswege. Bei Sabine hat sich der Verdacht bestätigt. Schritt zwei ist nun ein passendes ernährungstherapeutisches Konzept durch eine Diaetologin. Lange Verbotslisten verunsichern nur und enden schlimmstenfalls in einer einseitigen Mangelernährung. Damit Sabine ihre Beschwerden los wird, isst sie für kurze Zeit fruchtzuckerfrei. Besonders Wellnessgetränke, Fruchtsäfte, Honig und bestimmte Obstsorten meidet sie in dieser Zeit.
Manche Früchte wie Erdbeeren, Bananen, Kiwi und Mandarinen sind für die meisten Betroffenen gut verträglich. Auch Sabine kann nach ihrer Ernährungsumstellung wieder einige Obstsorten essen. Bei Vollkornprodukten wählt sie besonders sorgfältig aus. Sie hat gelernt, wie sie trotz ihres „Fruchtzucker-Handicaps“ ausgewogen und gesund, aber vor allem beschwerdefrei essen kann.
Eine professionelle Beratung durch Diaetologen hilft Ihre Lebensmittelunverträglichkeit in den Griff zu bekommen. Unser Fokus liegt in dem WAS SIE ESSEN KÖNNEN und nicht was verboten ist!