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Allergie oder Unverträglichkeit?
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Die natürliche Entgiftung
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Ernährung im Sport - eine wichtige Maßnahme um Leistung erzielen zu können

Themen


Allergie oder Unverträglichkeit?

Wer würde vermuten, dass Grundnahrungsmittel wie Milch, Ei und Weizen krank machen können? Menschen mit einer Lebensmittelallergie betrifft genau dieser Umstand. Nämlich auf Dinge verzichten zu müssen, die für andere ein Grundnahrungsmittel sind. Mit Tipps wie „Lass den Weizen doch einfach weg“ ist den Betroffenen meist nicht geholfen. Allergie auslösende Stoffe können sich unbemerkt in Produkten des täglichen Verzehrs verstecken. Das Weglassen ist im Übrigen für einige Allergiker gar nicht sinnvoll. Wer auf Grundnahrungsmittel wie Ei, Milch oder Getreide allergisch ist, sollte eine passende Alternative parat haben.


So kommen Sie zur richtigen Diagnose

Die Häufigkeit von echten Nahrungsmittelallergien liegt bei Erwachsenen bei 1 – 2 %. Bei Kindern liegt der Anteil etwas höher. Wer den Verdacht hat, dass hinter seinen Beschwerden eine Allergie steckt, sollte sich auf eine Diagnostik durch einen erfahrenen Allergologen verlassen. Dazu gehört neben der ausführlichen Anamnese die Bestimmung von Antikörpern im Blut (sogenannte Ig E) oder mittels Hauttest (PRICK). Es hat sich in der Praxis bewährt, ein Ernährungs- und Symptomtagebuch gemeinsam mit einer allergieversierten Diätologin zu checken. Das hilft besonders, wenn man als Betroffener selbst seine Beschwerden nicht ganz genau einem Lebensmittel zuordnen kann. Passen Testergebnis und Anamnese zu den Beschwerden, ist eine Lebensmittelallergie wahrscheinlich. Letzte Sicherheit gibt der Feldversuch mit dem vermuteten Lebensmittel. Solche Provokationen werden unter kompetenter Überwachung durchgeführt. Mithilfe einer fundierten Ernährungsberatung schaffen es Betroffene, sich trotz der Allergie ausgewogen zu ernähren.


Allergie ohne dass der Bluttest anschlägt?

Auch das ist möglich, bei sogenannten allergischen Typ IV Reaktionen. Das tritt häufiger bei Säuglingen und Kindern auf als bei Erwachsenen. Ein Beispiel dafür sind Kinder mit Neurodermitis wo sich die Haut und der Juckreiz verschlechtern sobald das Kind das unverträgliche Grundnahrungsmittel isst. Hauptauslöser sind Ei, Nüsse, Milch und Getreiden. Auch in diesem Fall ist es wichtig, dass ein klarer Zusammenhang zwischen Neurodermitis und Nahrungsmittel nachgewiesen wird. Ein lapidares "Lass mal weg für 3 Monate" ist ebenso unseriös wie riskant. Im Bereich Neurodermitis und Nahrungsmittel sind wir speziell geschult sodass wir betroffenen Kindern und Eltern professionelle Unterstützung bieten können.


Auf welche Nahrungsmittel kann man allergisch sein?

Eine Allergie bedeutet immer, das Immunsystem reagiert fehlgeleitet. Es springt auf das im Nahrungsmittel enthaltene Eiweiß (Protein) an und stuft es fälschlicherweise als gefährlich ein. Bei uns sind häufige Allergie auslösende Nahrungsmittel:

  1. Nüsse (Schalenfrüchte)
  2. Erdnuss
  3. (Hühner)ei
  4. Getreide
  5. Tierische Milch
  6. Soja
  7. Fisch
  8. Krebstiere
  9. Lupinen
  10. Sellerie
  11. Sesam
  12. Senf

Im Prinzip ist auf jedes eiweißhältige Nahrungsmittel eine Allergie möglich. Eine Allergie auf Zucker ist hingegen nicht möglich, da Zucker kein Eiweiß mehr enthält. Wie häufig in einem Land bestimmte Allergien auftreten hängt auch davon ab, wie verankert das Nahrungsmittel in der Kultur des Landes ist. In den USA zum Beispiel gibt es mehr Erdnussallergiker als in Österreich weil die Erdnuss dort viel häufiger gegessen wird.

Allergien auf Grundnahrungsmittel wie Ei, Milch und Getreide sind typisch bei Kindern und seltener ein Thema bei Erwachsenen. Eine Nuss-, Soja-, Fisch- oder Sesamallergie "wächst" sich für gewöhnlich leider nicht aus.  Die allermeisten erwachsenen Allergiker sind freilich von Kreuzallergien auf Nahrungsmittel betroffen.


Eine Spielwiese für das Immunsystem

In den vergangenen Jahren wurde Allergikern geraten, alle möglichen Allergie auslösenden Lebensmittel zu meiden. Das traf vor allem Pollenallergiker. Bei ihnen schlagen Bluttests häufig auf Gemüse, Obst und Getreide an. Pauschale Auslasslisten sollten Abhilfe schaffen und den Allergiker schützen . Dass ein Mensch, der auf Baum- oder Gräserpollen allergisch ist, auch bei bestimmten Obst- und Gemüsesorten reagieren kann, nennt man Kreuzallergie. Die Betonung liegt jedoch auf dem KANN. Mit dem strikten Meiden sämtlicher potentieller Allergene nimmt man dem Immunsystem seine Trainingsmöglichkeiten. Es hat dann keine Chance eine Verträglichkeit zu erlernen. Deshalb sollten Allergiker nur das weg lassen was sie wirklich nicht vertragen. Was manche Kreuzallergiker ganz pragmatisch betreiben, nämlich essen was sie ohne Symptome vertragen - egal was ein Bluttest oder eine Negativliste sagen - ist für Andere aus Angst vor Allergiebeschwerden undenkbar. Hier greift eine gute diätologische Betreuung an. Gezielt und systematisch ermitteln wir jene kreuzreaktive Nahrung, die der Betroffene gut verträgt, sodass er Sicherheit in seiner Nahrungsauswahl bekommt und unnötige Diätvorschriften beenden kann. Und gleichzeitig sein Immunsystem in Richtung Toleranz trainiert.


Allergie oder Intoleranz?

Tatsächlich vermuten mehr Menschen eine Lebensmittelallergie zu haben als das in Wirklichkeit der Fall ist. Häufig stecken hinter den Beschwerden Unverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz, Fructosemalabsorption oder Histaminintoleranz. Solche Lebensmittelintoleranzen können Symptome verursachen, die jenen von Allergien täuschend ähnlich sind. Wertvolle Infos zu diesem Thema finden Sie zum Beispiel auch beim DAAB. Ein ausführlicher Ernährungscheck erleichtert den Weg zur richtigen Diagnose. Wir arbeiten mit Spezialisten in den Bereichen Gastroenterologie, Allergologie und Psychosomatik zusammen. Das hilft unnötige Diäten zu vermeiden aber medizinisch notwendige Ernährungsvorgaben sinnvoll umzusetzen. Sagen Sie hallo@dieessperten.at und wir helfen Ihnen bei Ihrem Allergiethema weiter!

Für die leichtere Lesbarkeit des Beitrags verzichten wir auf Nennung beider Geschlechter. Dieser Beitrag wurde 2008 erstellt und 2020 überarbeitet und aktualisiert.
Quellen: Wüthrich: Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen; Verband der Diätologen: Spezialseminar Nahrungsmittelallergien; Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie, Deutscher Allergie- und Asthmabund


 

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